VHDL13 DWLI 310200
Deutscher Wetterdienst
Wetter- und Warnlage für Thüringen
ausgegeben von der RWB Leipzig
am Montag, 31.03.2025, 04:30 Uhr
Zeitweise Regen, am Nachmittag von Norden her trocken und
Bewölkungsrückgang.
Wetter- und Warnlage:
Der Tiefdruckeinfluss in Thüringen lässt wieder nach, sodass sich im
Tagesverlauf von Norden her stabilisierender Hochdruckeinfluss
durchsetzen kann.
FROST:
In der Nacht zum Dienstag lokal leichter Frost bis -1 Grad.
Detaillierter Wetterablauf:
Heute früh viele Wolken, vor allem in der Osthälfte Thüringens
zeitweise Regen. Am Nachmittag von Nordwesten her meist trocken und
nachfolgend auch Bewölkungsrückgang. Höchstwerte 6 bis 11, im
Bergland 3 bis 7 Grad. Mäßiger, teils stark böiger Nordwest- bis
Nordwind, am Abend Windabnahme.
In der Nacht zum Dienstag in der Südosthälfte noch stark bewölkt und
nachlassender Regen, sonst von Nordwesten aufklarend und
niederschlagsfrei. Tiefsttemperaturen zwischen +3 und -1 Grad.
Schwachwindig.
Am Dienstag wolkig, zeitweise heiter, niederschlagsfrei. Höchstwerte
zwischen 9 und 13, im Bergland zwischen 6 und 8 Grad. Schwacher bis
mäßiger Nordostwind.
In der Nacht zum Mittwoch meist klar, niederschlagsfrei, gegen Morgen
teils flache Nebelfelder. Tiefstwerte zwischen +3 und -1 Grad.
Schwachwindig.
Am Mittwoch nach Auflösung von Nebelfeldern sonnig.
Höchsttemperaturen 13 bis 17, im Bergland 9 bis 12 Grad. Mäßiger,
teils stark böiger Nordostwind.
In der Nacht zum Donnerstag klar. Tiefsttemperaturen 5 bis 0 Grad.
Schwacher Wind.
Am Donnerstag sonnig. Erwärmung auf Werte zwischen 17 und 20, im
Bergland 13 bis 16 Grad. Schwacher bis mäßiger Nordost- bis Ostwind.
In der Nacht zum Freitag klar. Abkühlung auf 6 bis 2 Grad, in
Bodennähe lokal leichter Frost. Schwachwindig.
Deutscher Wetterdienst, RWB Leipzig, Simon Trippler
VHDL30 DWLI 310200
WARNLAGEBERICHT für
Thüringen
ausgegeben vom Deutschen Wetterdienst
am Montag, 31.03.2025, 04:30 Uhr
Zeitweise Regen, am Nachmittag von Norden her trocken und
Bewölkungsrückgang.
Entwicklung der Wetter- und Warnlage:
Der Tiefdruckeinfluss in Thüringen lässt wieder nach, sodass sich im
Tagesverlauf von Norden her stabilisierender Hochdruckeinfluss
durchsetzen kann.
FROST:
In der Nacht zum Dienstag lokal leichter Frost bis -1 Grad.
Nächste Aktualisierung: spätestens Montag, 31.03.2025, 07:00 Uhr
Deutscher Wetterdienst, RWB Leipzig, Simon Trippler
SXEU31 DWAV 301800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 30.03.2025 um 18 UTC
SCHLAGZEILE:
Im Alpenraum oberhalb 1000 m bis Dienstagvormittag markanter Neuschnee zwischen
15 und 50 cm!
Auf exponierten Bergen Anfangs Sturmböen, Montag Windabnahme.
Am Dienstag in Südwestdeutschland vor allem im Bergland Sturmböen aus Ost, auf
exponierten Bergen teils schwere Sturmböen!
Synoptische Entwicklung bis Dienstag 06 UTC
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Aktuell ... Das Höhentief über Südschweden dehnt sich mit seinem Trog weiter
nach Süden bis zur Adria aus und verlagert sich noch etwas nach Osten zur
Ostsee, wobei sich noch ein 2. Höhentiefzentrum über Südwestpolen formiert. Das
korrespondierende Bodentief zieht unter Auffüllung von Südschweden ebenfalls
nach Osten und es bleibt Montagfrüh nur ein Bodentrog übrig über dem Baltikum
bzw. über Nordpolen. Dieser Bodentrog geht vom Tiefdrucksystem über Südosteuropa
aus. Zwischen diesem und dem Hoch über den Britischen Inseln, das durch den Keil
des Höhenhochs über der Biskaya gestützt wird, dreht bei uns die Strömung
allgemein auf Nord, was im Alpenraum und im Erzgebirge für eine Stausituation
sorgt. Da noch etwas kältere Luft advehiert wird mit 850-hPa-Temperaturen um -3
Grad sinkt die Schneefallgrenze auf 800 m oder sogar etwas darunter, aber Schnee
kann sich oberhalb dieser Höhe akkumulieren.
Die deutsche Modellkette, aber auch Arome simulieren 5 bis gut 10 mm
Niederschlag, in den Alpen auch 10 bis 15 mm bis morgen früh. Entsprechende
Schneefallwarnungen wurden bereits herausgegeben, auch für den Bayerischen Wald.
Mit der Tiefabschwächung fächert der Gradient etwas auf und auch der Tagesgang
sorgt nachts für eine Windabschwächung. So sind noch für die Küste Windwarnungen
nötig, an der Nordsee bis Bft 8 (Warnungen Laufen).
Auch in Hochlagen von Harz, Erzgebirge, Bayerischer Wald und Alpen sind noch
Böen Bft 8 bis 9 möglich.
Montag ... setzt das stark meridional auseinandergezogene Höhentief östlich
unseres Landes seinen Südkurs fort und erreicht die obere Adria. Das Höhenhoch
nähert sich dagegen weiter an und erreicht im Tagesverlauf die Bretagne.
Bodennah greift immer mehr die Antizyklone auf unser Land über, deren
Schwerpunkt am Abend die südliche Nordsee erreicht. Da wir immer mehr in die
Nähe des Kerns geraten, nimmt dabei der Druckgradient weiter ab. Dennoch kann
der Wind tagsüber noch einmal leicht auffrischen und weht dann oftmals mäßig mit
frischen Böen um Nord. Letzte stürmische Böen aus Nordwest gibt es noch auf den
Alpengipfeln, ansonsten spielt sich der Wind unterhalb der Warnschwellen ab.
Die schauerartigen Niederschläge an den Alpen dauern staubedingt weiter an,
wobei die Schneefallgrenze tagsüber leicht auf 900 bis 1000 m steigen kann. Auch
am Erzgebirge und Bayerischen Wald staut es noch an, dort fallen aber die
Niederschlagssummen überschaubar aus (bis 5 l/qm) und Schnee fällt nur in
Hochlagen. Abseits der Gebirge fallen im Südosten noch örtlich leichte
schauerartige Regenfälle, allerdings aus einer sehr flachen Schicht, denn eine
Absinkinversion kommt schon auf 700 hPa herunter. Lediglich am äußersten
Ostzipfel Bayerns liegt das Höhentief noch so nahe, dass es noch zu
hochreichender Konvektion reichen könnte und ein kurzes Gewitter nicht ganz
ausgeschlossen ist.
Im Norden und Westen macht sich schon der Hochdruckeinfluss bemerkbar. Dort
bleibt es trocken. Allerdings hält sich auch dort unterhalb der Inversion, die
dort schon auf etwa 800 hPa sinkt, noch recht viel Bewölkung, so dass erst am
Nachmittag vor allem ganz im Westen und Norden die Sonne länger zum Vorschein
kommt. Lediglich in Nordseenähe gibt es einen schon recht sonnigen Tag. Mit der
eingeflossenen kühleren Luftmasse geht das Temperaturniveau im Vergleich zum
Vortag leicht zurück auf Höchstwerte meist zwischen 8 und 13°C. In
Nordwestdeutschland könnten lokal auch 14 Grad erreicht werden und das wäre dann
sogar etwas milder als heute. Nur im Südosten ist es mit 6 bis 7 Grad teils sehr
frisch und in den höheren Mittelgebirgslagen und Alpentälern werden es oftmals
nur 0 bis 4°C.
In der Nacht zum Dienstag wandert der Schwerpunk der Höhenantizyklone weiter
nach Norden bis Nordengland und beginnt sich langsam von dem Höhenkeil
abzuschnüren. Dazu trägt auch bei, dass das Höhentief zunehmend einen Westkurs
einschlägt und nach Mittelitalien weiterzieht. Aufgrund der Struktur des
Höhentiefs hat das zur Folge, dass über dem Süden Deutschlands ein recht
scharfer Trog westwärts schwenkt. In dieser Region ist auch das Zentrum der
Höhenkaltluft zu finden.
Für die Niederschläge an den Alpen heißt dies, dass diese zunächst noch stark
getriggert werden, gegen Morgen dann aber auf der Rückseite des Troges Absinken
einsetzt. Damit schwächen sie sich dann ab. Die Schneefallgrenze dürfte noch
etwas tiefer sinken als in der Nacht zuvor und damit meist bis in die tieferen
Täler. In den östlichen Mittelgebirgen schwächen sich die Schneefälle schon
früher ab, dort kann es aber in den Hochlagen auch noch mal geringe
Neuschneeakkumulation geben.
Im übrigen Land herrscht Hoch Noemi, dessen Schwerpunkt in der Nordsee ostwärts
wandert. Vor allem in der Nordhälfte Deutschlands verringert sich der Gradient
weiter und der Wind weht nur noch schwach um Nord. Im Süden weht bei noch etwas
stärkerem Gradienten der Nordostwind auch in der Nacht noch spürbar. Dort halten
sich auch noch viele Wolken, so dass es bei Tiefstwerten zwischen 4 und 1°C
meist frostfrei bleibt, abgesehen von höheren Lagen. Im Norden klart es dagegen
häufiger auf und die Temperatur geht meist auf 2 bis -2°C zurück. Bei dem
schwachen Wind kann sich auch hier und da Nebel bilden.
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Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 06 UTC
Dienstag ... Die Aussagen vom Frühbericht haben weiter Bestand.
Die Schneefälle im Alpenraum werden deutlich schwächer, so dass nur noch in den
Hochlagen etwas Schnee akkumuliert. Insofern können die Warnungen wie geplant
morgens oder am Vormittag auslaufen.
Durch den über Südfrankreich sinkenden Luftdruck nimmt der Gradient in
Südwestdeutschland deutlich zu und es kommt kräftiger Ostwind auf mit einzelnen
7er, vielleicht sogar exponiert 8er Böen auch in tiefen Lagen. Oberhalb 600 bis
800 Meter treten stürmischen Böen und oberhalb 1000 m werden Sturmböen, auf dem
Feldberg auch schwere Sturmböen erwartet.
In der Nacht zum Mittwoch muss in der Nordhälfte vor allem in Bodennähe recht
verbreitet mit Frost gerechnet werden. Im Süden ist geringer Frost besonders im
Bergland oberhalb 700 bis 800 m möglich.
Modellvergleich und -einschätzung
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Das oben beschriebene kleine Höhentief, das nach UK10 über den Südosten
Deutschlands am Dienstag hinwegziehen soll, wird nunmehr erst zum Tagesende im
Süden simuliert. Warnungstechnisch macht sich dies aber kaum bemerkbar.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden